Aufgrund differierender Auffassungen zur Vergänglichkeit des Leichnams und zum Verbleib der Seele in demselben zwischen den Ländern Süd- und Mitteleuropas sind Herzbestattungen in den Mittelmeeranrainern eher selten (s.unten). Weithin unbekannt ist, dass seit Sixtus V. (†1590) die Brusteingeweide, also auch die Herzen fast aller Päpste in eine verschlossene, von einer Tafel gekennzeichnete Gruft in der Kirche San Vincenzo e Anastasio in Rom gebracht wurden, als letzte die von Pius X. (†1914). Nur wenige hatten anderes verfügt, wie Pius II. (†1464), dessen precordia in den Dom von Ancona kamen, oder Innozenz XI. (†1689), der XII. (†1700) und der XIII. (†1724), deren Herzen in die Kapelle des Odescalchipalastes in Rom, in den Dom von Neapel und in die Muttergotteskapelle auf dem Monte Guadagnolo bei Rom kamen. Die Eingeweide Benedikts XIII. (†1730) wurden zusammen mit denen der schwedischen Königin Christina (†1689), der Tochter Gustav Adolfs, in der (nicht zugänglichen) Kapelle St. Maria de Pregnantibus in der Peterskirche bestattet, die von Pius VI. kamen in die Kathedrale nach Valence, wo er als Gefangener Napoleons 1799 gestorben war.
Schreibe einen Kommentar