Chopins Herz in der Heilig Kreuz-Kirche, Warschau
Chopins Herz in der
Heilig Kreuz-Kirche,
Warschau

Im Jahrhundert der Aufklärung verzichtete zwar eine Reihe von geistlichen und weltlichen Fürstentümern offiziell auf das etablierte Herzbegräbnis, der Mythos des Herzens, insbesondere in der Romantik, und damit der Wunsch, sein Herz postmortal an einem geliebten Ort, bei einer geliebten Person bestatten zu lassen, erfasste jetzt auch Kulturschaffende, also Bildhauer, Musiker, Schriftsteller und andere Zelebritäten.

Frederic Chopins Herz (†1849 ) wurde zu seinem Volk zurückgebracht, in die Heilig-Kreuz-Kirche nach Warschau. Noch im Jahr 1925 vereinte man das Herz des LiteraturnobelpreisträgersWladislaw Reymont mit dem seines berühmten Landsmannes.

Der Balladenkomponist Carl Loewe (†1869) ließ sein Herz in die große C-Flöte seiner Orgel in St. Jakobi in Stettin (Szczecin, Polen) einschließen.

Die Herzen der Dichter Byron (†1824), seines Freundes Percy Bysshe Shelley (†1822), des Österreichers Nikolaus Lenau (†1850), einer Reihe napoleonischer Generale, der deutschen Großbürgerin Charlotte Elisabeth Speck (†1836), des italienischen Bildhauers Antonio Canova (†1822), des südamerikanischen Freiheitshelden Simón Bolivar (†1830), des Afrikaforschers David Livingstone (†1873) und des Reisenden und Gartenarchitekten Fürst von Pückler-Muskau (†1871) waren nur einige von vielen anderen, die eine solche Behandlung erfuhren.

Pyramide mit dem Herzen des Fürsten Pückler im See des Parkes von Branitz
Pyramide mit dem Herzen des Fürsten Pückler im See des
Parkes von Branitz

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