Die Dreiteilung des Leichnams mit getrenntem Begräbnis schloss von Anfang an die hohe Geistlichkeit und Kirchenheilige mit ein (s. oben).

Kardiotaph des Fürstbischofs Julius Echter in der Aula der Universität Würzburg
Kardiotaph des Fürstbischofs
Julius Echter in der Aula der
Universität Würzburg

Seit dem 13. Jahrhundert wurden die Herzen der Würzburger Bischöfe ins Kloster Ebrach, die Eingeweide in die Kapelle der Marienburg, die Corpora in den Dom von Würzburg gebracht. Etwa 30 bischöfliche Herzen, die z.T. im Bauernkrieg geschändet wurden, sollen in Ebrach ihre letzte Ruhe gefunden haben, bis Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn, der Gründer der Würzburger Universität mit dieser Tradition Schluss machte und sein Herz in der von ihm erbauten Neubaukirche begraben ließ. Wegen der Zerstörung der Kirche im zweiten Weltkrieg musste es vorübergehend umgebettet werden. Die Universität hat jedoch das Herz ihres Gründers 1982, zu ihrer 400-Jahrfeier, in den inzwischen säkularisierten, zur Aula umfunktionierten Sakralbau in ein 10 Zentner schweres Herzdenkmal zurückbringen lassen.

In Deutschland, Österreich, der Schweiz und in den Ländern der alten Donaumonarchie sind Prälaten, Bischöfe und andere geistliche Würdenträger vor allem aus Fulda, Mainz, Bamberg, Passau, Regensburg, Bruchsal, Speyer, Worms, Konstanz, Köln, Trier, Magdeburg, Eichstätt, Solothurn, Basel, Salzburg und aus anderen Bischofsresidenzen der früheren Donaumonarchie vor allem im 17. und 18. Jahrhundert dem Würzburger Beispiel gefolgt. Eine große Zahl solcher Bestattungen wird auch aus Frankreich und England berichtet, hingegen wesentlich seltener aus Italien und Spanien.

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